- Urs
Späte Kehrtwende bringt 2 Punkte
Der SC Herisau reist mit zwei Punkten aus der Innerschweiz zurück ins Appenzellerland. Bis zur 56. Spielminute sah es aber danach aus, als dass man in Herisau von einem misslungenen Saisonstart sprechen muss und auch in Spiel 2 als Verlierer das Eis verlässt. Die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 Toren. Der Auftritt von Herisau war irgendwie verknorzt. Man hatte zwar viele Spielanteile und war dem Auftsteiger teils überlegen. Nur war der ganze Aufwand nicht effektiv und schon gar nicht gefährlich. Die Luzernern standen in der Defensive äusserst kompakt und liessen kaum echte Chancen für rot-weiss-blau zu. Die Partie war sehr fair geführt, beide Teams agierten diszipliniert. Vielleicht war das Spiel schon fast zu harmonisch. Der Zuschauer vermisste die Emotionen, die harten Checks und der echte Siegeswille. Luzern stellte schnell von Verteidigung in Angriff um und konnte so zwei Treffer bejubeln.
Bei den Herisauer Fans baute sich bereits Frust auf. Doch all die Pessimisten erhielten kurz vor Spielschluss mal wieder eine Lehrstunde wie unberechenbar und begeisternd Eishockey sein kann. Dario Eigenmann netzte vier Minuten vor Schluss zum 1:2 aus Herisauer Sicht ein und läutete damit die späte Kehrtwende in dieser Partie ein. Es schien wie ein Ruck durch die Mannschaft von Märk Rechsteiner gegangen zu sein. Die letzten vier Minuten war man nun sehr präsent und suchte aktiv den zweiten Treffer. In Spiel 1 gegen die Pikes musste man 33 Sekunden vor Schluss das kapitale Tor hinnehmen. Nun war es Herisau, dass 28 Sekunden vor Spielschluss jubelte. Thomas Hoffmann traf nach Vorarbeit von Dario Eigenmann. Auf der Fantribüne atmete man tief durch. Die ersten Punkte der Saison waren Tatsache! Nach dieser eher bescheidenen Darbietung war dies absolut keine Selbstverständlichkeit. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung hervor und so traten die Teams zum Penaltyschiessen an. Eine Disziplin die Herisau bis anhin so gar nicht lag. Nun kam es aber deutlich anders. Inauen, Hoffmann und Gartmann trafen alle souverän, während die Luzerner Spieler allesamt an SCH-Keeper Bauer scheiterten. Eine kleine Sensation, Herisau gewinnt das Penaltykilling und sichert sich den zweiten Punkt!
Es war ein toller Fanausflug, auch wenn das Spiel wenig berauschend war. Mitreissend die letzten Minuten. Eishockey bleibt halt wirklich die beste Sportart der Welt! In Luzern haben wir tolle Hockey-Gastfreundschaft erlebt. Vorbei scheinen die Zeiten, wo man in der Swiss
Life Arena von irgendwelchen Fussballchaoten provoziert wird. Wenige (leider wirklich wenige - nur gerade 200 Zuschauer waren bei der Heimpremiere in der höheren Liga vor Ort) wahre Hockeyfans scheinen die gleiche Leidenschaft am Eissport zu haben wie wir.
Für den SC Herisau geht es am nächsten Samstag mit einem Heimspiel gegen den EHC Frauenfeld weiter. Es muss eine deutliche Leistungssteigerung her, sonst wird man im Sportzentrum von den Thurgauer überrollt... Die nächste Fanfahrt steht am 19. Oktober nach Aarau an.