- Urs
Der Bär bodigt den Luchs
In der Meisterschaft duellierte sich der SC Herisau die letzten vier Spiele gegen stärker eingestufte Teams. Dabei zeigte die Mannschaft kämpferische Leistungen und begeisterte mit Punktgewinnen. Mit dem Heimspiel gegen den SC Rheintal startete nun die Phase der Direktbegegnungen mit etwa gleich stark eingestuften Teams. Die Herisauer Spieler lieben die Rolle des Herausforderers. Es liegt ihnen weniger, als favorisiertes Team das Spieldiktat zu übernehmen.
So gesehen auch beim heutigen Raubtier-Duell. Nach einem wenig ereignislosen ersten Drittel führten die Herisauer Bären gegen die Rheintaler Luchse mit 2:0 Toren. Die Linie mit Jeitziner, Popp, Speranzino und Pace war zweimal erfolgreich. Die Luchse schienen wenig hungrig. Mit dem 3:0 durch Dario Gartmann in der 28. Spielminute schien die Partie aufgrund des Spielstandes und der Spielanteile entschieden. Doch dem war nicht so. Rheintals Paradelinie mit Renato Engler und Damian Holenstein egalisierte den Spielstand innerhalb fünf Spielminuten noch vor Drittelsende. Die Herisauer mussten sich bei zwei von den drei Treffern in Unterzahl geschlagen geben. So versprach der letzte Spielabschnitt viel Spannung.
Das dritte Drittel gehörte dann wieder rot-weiss-blau. Philipp Aerni brauchte nur 13 Sekunden im Popwerplay, ehe er sich als Schütze des vorentscheidenden vierten Treffers feiern lassen durfte. Drei Herisauer Tore entstanden heute in Überzahl. Die Effizienz von Herisau ist dabei lobenswert. Emotionen waren beim Derby keine dabei. Das stimmt nicht ganz, denn der fünfte Treffer der Herisauer in der 57. Minute brachte Rheintal-Coach Nater in Rage. Von jetzt an bis nach Spielschluss wurde an der Bande der Gäste in gequengelt. Herisau liess sich nicht beirren und entschied durch ein herrliches Rotzinger-Tor die Partie definitiv für sich.

rot-weiss-blau wehende Fahnen der SCH-Freunde beim Derbysieg gegen Rheintal
Die klare 3:0 Führung hätten die Herisauer Spieler nicht aus der Hand geben dürfen. Es zeugt von Moral, wie man im letzten Drittel die Partie fast souverän und deutlich für sich entschied. Vor Marc Klingler wurde es nur dann gefährlich, wenn Rheintals Starspieler Anlauf nahmen. Übers ganze Spiel gesehen geht der Sieg des SC Herisau sicherlich in Ordnung.
Nun stehen für unsere Spieler zwei Auswärtsspiele an. Am kommenden Samstag duelliert man sich in Grüsch gegen Prättigau bevor es dann in einer Woche in Romanshorn zur Affiche gegen die Pikes kommt. Spannende Spiele erwartet die Fans!
Vor dem Spiel nahm die SCH-Familie mit einer Trauerminute Abschied von Yvan Griga. Bis vor Kurzem war Griga Trainer der zweiten Mannschaft. In den 80er-Jahren spielte er bei Herisau in der NLB. Danach kürte er seine Karriere (444 Nationalliga-Spiele) mit zwei Vizemeister-Titel bei Fribourg-Gottéron.