- Urs
Der Blamage nur knapp entkommen
Die Mannschaft von Markus Rechsteiner wusste letzte Woche mit zwei überraschenden Siegen zu begeistern und durfte viel Lob entgegennehmen. Vier Tage nach dem tollen Fight gegen den EHC Arosa sehen sich die Spieler nun aber mit deutlicher Kritik konfrontiert. Der Auftritt im Cupspiel am Mittwochabend auswärts gegen den Drittligisten EHC Wilen-Neunforn enttäuschte von A bis Z. Nach 60 unkonzentrierte Spielminuten gewinnt man die Partie mit 6:4 Toren. Trotz Sieg haben die Fans nach Spielschluss das Stadion beschämt durch den Hinterausgang verlassen.
Der beherzt kämpfende Underdog hätte einen Sieg nicht gestohlen und schnupperte bis wenige Minuten vor Spielende an der regelrechten Sensation. Die Thurgauer spielen momentan zwei Ligen tiefer als rot-weiss-blau. Allerdings ist das Team aus "Wilen-Nüfele" (so spricht man das Team einscheinend aus...) gespickt mit ehemaligen Spielern aus den obersten beiden Schweizer Profiligen. Im Wissen dieser Teamzusammensetzung ist es unerklärlich, warum die Herisauer Stürmer den Gegner total auf die leichte Schulter genommen haben und mit einer katastrophalen Spieleinstellung antraten. Nonchalant nahm man sich der Herausforderung Cup an. Es scheint, als ob die zwei tollen Siege in der Meisterschaft einigen Spielern wohl in den Kopf gestiegen sind.
Nach einem Start nach Mass bei dem Inauen (das Nachwuchstalent war Dreifachtorschütze am gestrigen Abend) bereits in der dritten Spielminute scorte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach 20 Minuten führten die Gasgeber gar mit 2:1 Toren. Der EHCWN war gewillt hier dem Oberklassigen ein Bein zu stellen. Die in der Zeitung als "Plauschtruppe" bezeichnete Mannschaft war dem SC Herisau körperlich überlegen. Oft agierten die Spieler in den Zweikämpfen am Limit des Erlaubten und machten den Herisauer Spielern das Leben so richtig schwer. Speranzino schied nach einem üblen Foul gar aus. Die eigentliche Stärke der Thurgauer scheint aber der schnelle Gegenangriff zu sein. Ein fürs andere Mal wurden die Herisauer ausgekontert und Klingler hatte mehr Arbeit als ihm wohl lieb war. Ohne die Glanzparaden unserer Nummer 84 wäre gestern im Cup Endstation gewesen.

Bildquelle: www.regiosport.ch
Man soll die Leistung nicht allzu sehr dramatisieren. Trotzdem war das Gesehene erschreckend und enttäuschend. Das nächste Pflichtspiel steht am kommenden Samstag auswärts gegen den EHC Wetzikon an. Der Meister hat im Cup ebenso enttäuscht und ist überraschend gegen den EHC Uzwil ausgeschieden. Das klar beste Team der Liga wird also hoch motiviert sein, nach dem Cupout nicht auch noch in der Liga gegen ein schwächeres Team zu stolpern. Was für ein Gesicht der SC Herisau seinen Anhänger zeigen wird? Das erste Bully in der Kunsteisbahn Wetzikon ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist bei diesem Spiel gratis. In der ersten Drittelspause findet live vor Ort die Auslosung der nächsten Cuprunden statt.