- Urs
Durchhalten und wachsen
Nach 6 Runden in der Qualifikation belegt der Schlittschuhclub Herisau erstmals das Tabellenende. Der Aufsteiger ist damit dort angekommen, wo ihn viele Fans wohl eingestuft haben. Während sich der zweite Aufsteiger Prättigau geschickt verstärkte und sich in der neuen Liga behauptet (Rang 4!) bekundet die Herisauer Mannschaft echte Schwierigkeiten.
Ausser dem hohen Sieg gegen Mitstreiter Weinfelden resultierten in den restlichen fünf Partien allesamt Niederlagen. Gegen Prättigau konnte sich Herisau zumindest noch einen Punkt gutschreiben lassen, verlor aber nach Penaltyschiessen.
Herisau steht am Tabellenende ohne bereits gegen die Favoriten aus Arosa und Wetzikon gespielt zu haben. Ein Punktgewinn in den nächsten Partien gegen eben diese Teams und die Fische aus Romanshorn wäre eine Überraschung. Hauptgründe für den schlechten Saisonstart sind die mangelnde Chancenauswertung (insb. im Überzahlspiel) sowie die erhebliche Verletzten- und Absenzenliste. Gegen Bellinzona, Wil und Uzwil wäre ein Erfolg möglich gewesen. Diese wichtigen Direktduelle gingen aber alle verloren. Mit etwas mehr Wettkampfglück, Cleverness und körperlicher Physis können die Appenzeller die weiteren entscheidenden Direktduelle auch mal für sich entscheiden.
Trainer Markus Rechsteiner ist erstmals in seiner Zeit an der Herisauer-Bande richtig gefordert. Gelingt es ihm aus dem Kader das Optimum herauszuholen und vor allem die Spieler weiter zu entwickeln? Ein ist sicher: Das Team zeigte in allen Partien einen vorbildlichen Kampfgeist!
Beim morgigen Heimspiel (Anpfiff um 20.00 Uhr) gegen den EHC Arosa haben die Herisauer nichts zu verlieren. Arosa hat alle bisherigen Partien für sich entschieden und dabei nur 10 Gegentreffer zugelassen. Der Plan vom umtriebigen Geschäftsführer Fetscherin scheint aufzugehen. Der Erfolg ist den Schanfigger zu gönnen, auch wenn der Aktionismus in Arosa Fragezeichen aufwirft. Nachdem Fetscherin in Kloten und Thurgau das Handturch warf, investiert er seine sportradio-Gelder nun in der vierthöchsten (!) Schweizer Eishockeyliga. So wird morgen frech ein Aroser-Fanstand im Herisauer Stadion aufgestellt. Bei aller Bewunderung ob dem professionellen Wirken: Was in Herisau momentan an Engagement fehlt, ist zumindest aus Sicht des Autors in Arosa ein wenig zuviel. Ach ja Herr Fetscherin, wir kommen am 6. Dezember auch mit einem Stand. Statt Fanschal und Sticker gibt’s bei uns aber Appenzeller Alpenbitter und Biberli, Deal?
Die Herisauer Fans wussten, dass es eine äusserst schwierige Saison geben wird. Es ist deshalb wichtig, das Team weiterhin lautstark und engagiert zu unterstützen, erst recht bei schier hoffnungslosen Aufgaben! Man trifft sich also am Mittwoch im Sportzi und am Samstag im kultigen Stadion zu Wetzikon. Hopp Herisau!